CHRONIK

Das Gemeindegebiet St. Nikolai im Sausal ist uraltes Siedlungsgebiet. So konnte eine Höhensiedlung aus der Jungsteinzeit am Spiegelkogel gefunden werden. In Grötsch und Lamperstätten wurden kupferzeitliche Siedlungen entdeckt und Einzelfunde der jüngeren Eisenzeit weisen auf eine weitere Siedlung hin. Hügelgräberfelder in Flamberg, Jahring und Waldschach mit ca. 50 Grabhügeln zeugen von der Bedeutung dieses Gebietes. In der Zeit, da das Gebiet des Sausals als ein Teil der Provinz Noricum dem römischen Weltreich angehörte, ist das Sausaler Bergland bereits von Kelten dicht besiedelt gewesen. Mit dem Zusammenbruch des Römerreiches und in den Jahrhunderten der Völkerwanderungszeit ist hier alles zerstört worden. Neues Leben ist ins Sausal erst wieder gekommen, als er gegen Ende des 6. Jahrhunderts von Slawen neu besiedelt wurde.

In den Jahren 970 bis 977 ist der gesamte Besitz „Sausal“ an die Erzbischöfe von Salzburg übergegangen. Neben Wald und Jagd hat in der Vergangenheit jedoch der Weinbau den landschaftlichen Charakter des Sausals bestimmt. Damals hatte der Weinbau eine noch größere Bedeutung in diesem Gebiet gehabt als heute. Er stellte im Mittelalter überhaupt den ertragreichsten Wirtschaftszweig der Grundherrschaften dar. Erst aus dem Jahre 1322 werden 21 Weinbauriede namentlich aufgezählt. Der Weinbau hatte dann im 16. Jahrhundert seinen Höhepunkt erreicht, da die ausländische Konkurrenz in dieser Zeit wegfiel. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts begann dann der Weinbau im Sausal allmählich zurückzugehen, um schließlich 1826 auf die letzte Stelle aller Kulturgattungen herabzusinken. Im 12. Jahrhundert mussten die Erzbischöfe von Salzburg ihre Einwilligung geben, dass ihr Dienstmann, der Ritter Gottfried von Wieting seinen gesamten Besitz rund um das Dorf Muggenau an das Stift Admont verschenkte. Dieser Edelmann hatte auf seinem Gutsbesitz schon vor dem Jahre 1150 eine eigene, dem Hl. Nikolaus geweihte, Kirche erbaut. Zu dieser Kirche erwirkte er pfarrliche Rechte und ließ auch einen ständigen Seelsorger für diese Pfarre kommen. Um diese Nikolauskirche hat sich dann im Laufe der Zeit ein Kirchenort entwickelt, der Sitz der heutigen Pfarre und Großgemeinde St. Nikolai im Sausal. Das Gebiet der Gemeinde St. Nikolai im Sausal blieb aber auch von den verschiedensten Katastrophen nicht verschont. Im Jahre 1532 wüteten die Türken, durch ihren Einfall in das Gebiet, die mit ihren Rennern und Brennern des Hauptheeres ganz St. Nikolai im Sausal verheerten und den Pfarrhof zerstörten. Neben den religiösen Wirren, die der Protestantismus mit sich brachte, fielen Ende des 16. Jahrhunderts die Türken wieder in das Sausal ein. Auch die Pest, die 1680 St. Nikolai im Sausal nochmals heimsuchte, raffte viele Pfarrbewohner dahin.

Am 13. November 1961 verlieh die Steiermärkische Landesregierung der Gemeinde St. Nikolai im Sausal ein eigenes Gemeindewappen.

Seit 1. Jänner 2004 ist St. Nikolai im Sausal Marktgemeinde. Die Steiermärkische Landesregierung trug damit den Bemühungen der Gemeindevertretung Rechnung, die sich sehr für moderne Infrastruktur und Ortserneuerung eingesetzt hatte. Das Dorfzentrum ist beispielgebend dafür.

Im Jahr 2013 wurde das 850-Jahr-Jubiläum begangen. Aus diesem Anlass wurde eine Chronik von Historiker Dr. Gerhard Fischer neu verfasst und aufgelegt. Diese 850-Jahr-Chronik ist im Marktgemeindeamt zu erwerben.

 

850-Jahr-Chronik von Dr. Gerhard Fischer
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